Tullner Vorlesungen

Mit den „Tullner Vorlesungen“ bringen die Forscherinnen und Forscher des Campus Tulln Technopol und verschiedener österreichischer Universitäten ihr Wissen direkt in Tullns Stadtzentrum. Die Vorträge im Tullner Rathaus sind verständlich aufbereitet und der Eintritt zu allen Vorlesungen ist frei.

„Der Campus Tulln ist ein Forschungsstandort auf Weltklasse-Niveau – vieles davon bleibt jedoch für die breite Öffentlichkeit im Verborgenen. Ein Teil dieses Wissens wird nun mit den Tullner Vorlesungen für unsere Bevölkerung besser zugänglich – und nicht nur das: Das Programm der Vorlesungen wird ergänzt um Vorträge renommierter Wissenschaftler:innen verschiedener österreichischer Universitäten zu unterschiedlichen spannenden Themen“, freut sich Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk über das im Jahr 2024 etablierte Format.

Erleben Sie Wissen für alle! Der Campus Tulln Technopol bringt Wissen(schaft) in die Stadt – freuen Sie sich auf viele „Aha!“-Effekte.

 

Tullner Vorlesungen
Termine des Sommersemesters 2025
 

PD Dr. Arno Sonderegger, Universität Wien

Ein Blick in eine andere Welt
Geschichten und Weisheiten aus Westafrika im Zeitalter der künstlichen Intelligenz

Donnerstag, 27. März 2025, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal   

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Obwohl heutzutage alle über Künstliche Intelligenz (KI) sprechen, bleibt es doch das menschliche Wissen, das unsere Gesellschaft prägt und weiterbringt. Schon einmal von Amadou Hampâté Bâ gehört? Oder vielleicht sogar etwas von ihm gelesen? Falls nicht, wird es höchste Zeit! „Immer, wenn in Afrika ein Alter stirbt, stirbt eine ganze Bibliothek.“ Mit diesen Worten prägte Bâ einen der bekanntesten Sätze über das kulturelle Erbe Afrikas. Als er 1991 im hohen Alter verstarb, schien sich sein Ausspruch zu bewahrheiten – und doch nicht ganz. Denn als leidenschaftlicher Bewahrer von Geschichten, Vermittler überlieferter Weisheit und Verfechter westafrikanischer Toleranz hinterließ Bâ ein beeindruckendes Werk, das bis heute nachwirkt. Neugierig geworden? Dann lassen Sie sich diesen spannenden Einblick nicht entgehen. Denn allzu oft verschwindet der Blick für Lebensrealitäten von Menschen auf dem afrikanischen Kontinent und vor allem für die Vielfalt und Vielfältigkeit. Vor dem Hintergrund dieser Tatsache wird Arno Sonderegger, Afrikawissenschafter und Historiker an der Universität Wien in seinem Vortrag das Leben, Wirken und Vermächtnis von Amadou Hampâté Bâ beleuchten.

Zur Person:
Arno Sonderegger ist Senior Lecturer für Geschichte und Gesellschaften Afrikas am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Afrikanische Geschichte und Globalgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Politische Ideengeschichte. Kürzlich erschienen in Buchform seine kurze Geschichte des Alten Afrika: Von den Anfängen bis 1600 (2. Auflage 2024) und Afrika und die Welt: Betrachtungen zur Globalgeschichte Afrikas in der Neuzeit (2021), sowie Africa and Its Historical and Contemporary Diasporas (2023) und Histories of Pan-African Intellectual Activism (2020).

 


 

Priv.Doz. Mag. Dr. Doris Ribitsch, BOKU University

Retter in der Not? Mikroorganismen
für den Plastikabbau
Wie Bakterien und Pilze unser
Plastikproblem reduzieren können

Donnerstag, 24. April 2025, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal    

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Seit den 1950er-Jahren haben Kunststoffe unser Leben revolutioniert und sind aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften unverzichtbar geworden. Die weltweite Produktion soll bis zum Jahr 2025 auf 600 Millionen Tonnen steigen. Doch Plastik hat eine Schattenseite: die geringen Recyclingquoten und die unzureichende Bioabbaubarkeit führen zu Umweltproblemen und Gesundheitsrisiken. Zudem geht ein erheblicher wirtschaftlicher Wert verloren. Eine vielversprechende Lösung bieten Mikroorganismen und ihre Enzyme, die bestimmte Plastiksorten abbauen können. Diese hochspezifischen Enzyme ermöglichen es, Bausteine aus Verbundmaterialien oder gemischten Abfällen zurückzugewinnen. So könnten sie zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen und das Recycling von Kunststoffen umweltfreundlich gestalten.
 


 

Professor Emeritus Dr. DDr. h.c. Manfred
Grasserbauer

Quo Vadis Europa?
Herausforderungen an die Europäische
Union in einer globalisierten Welt

Donnerstag, 15. Mai 2025, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal    

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Die Europäische Union ist in einer sich rasant ändernden Welt mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert. In diesem Vortrag werden vier wichtige Zukunftsaufgaben vorgestellt: Bekämpfung des Klimawandels, die Sicherung des europäischen Wohlstands in einem extrem kompetitiven globalisierten Wirtschaftssystem, die Entwicklung der dafür notwendigen Innovationen und schließlich die Gewährleistung eines hohen Standards der inneren und äußeren Sicherheit für ihre Bevölkerung. Die daraus folgenden Aufgaben werden im Vortrag behandelt und mögliche Lösungsansätze zur Diskussion gestellt.

Zur Person:
Manfred Grasserbauer hat als Vertreter der TU Wien das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie im Tulln mit aufgebaut. Heute ist er Professor Emeritus an der Technischen Universität Wien und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er verfügt über eine große Erfahrung in europäischen Angelegenheiten, da er über zehn Jahre als Direktor in der Europäischen Kommission tätig war. Er leitete dort große Forschungsinstitute, u.a. das Europäische Umweltforschungsinstitut in Ispra (Italien) und war Mitglied von wissenschaftlichen Beiräten renommierter internationaler Forschungseinrichtungen, u.a. der Europäischen Umweltagentur. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise, u.a. Ehrendoktorate der Universität für Bodenkultur und der Technischen Universität Helsinki. Der derzeitigen Interessensschwerpunkte von Manfred Grasserbauer sind die Europapolitik in ihren vielen Facetten und die nachhaltige Entwicklung unserer Welt.

 


 


Vergangene Termine der Tullner Vorlesungen
 

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska

Essen ohne Gift (?) - Wie (un)gesund unser Essen wirklich ist.

Donnerstag, 3. Oktober 2024, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal   

 

Essen ohne Gift? - Wie (un)gesund unser Essen wirklich ist – diesem Thema geht der Chemiker und wohnhafte Tullner Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska in seinem gleichnamigen Buch nach und es wird auch im Zentrum seiner Tullner Vorlesung stehen. Behandelt werden Fragen rund um Gesundheitsrisiken und -nutzen von Lebensmitteln und welchen chronischen Gesundheitsrisiken wir durch unser Essen ausgesetzt sind. Selbstverständlich beschäftigt sich sein Vortrag auch mit chemischen Lebensmittelkontaminationen und Schimmelpilzgiften, quasi dem Steckenpferd von Prof. Krska, das ihn weltweit zu einem der meist-zitierten Forscher gemacht hat. Abgerundet wird diese erste Tullner Vorlesung mit einem experimentellen Teil zur Messung von Schadstoffen in unserem Essen – live im Minoritensaal. Am Ende seines Vortrags wird Prof. Krska ein von internationalen Expert:innen durchgeführtes Risiko-Ranking der Schadstoffe unserem Essen präsentieren und die Schlussfolgerungen aus den einschlägigen Studien der BOKU University für durchschnittliche Konsument:innen zusammenzufassen und interpretieren.

Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska ist sowohl Professor an der BOKU University als auch an der Queen's University in Belfast, UK. Am BOKU-Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) leitet er das Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics. Als ehemaliger Chef von Health Canada's Lebensmittelforschung in Ottawa in Kanada (2010/11) ist er seit 2017 zudem Area-Leiter am Österreichischen Kompetenzzentrum für Lebens- und Futtermittelsicherheit FFoQSI am Technopol Tulln. Auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit (Nr. 10) und insbesondere im Bereich der Mykotoxinforschung (Nr. 1) gehört Krska weltweit zu den meist zitierten Forscher:innen. 2023 wurde er als Ehrenmitglied der Royal Irish Academy aufgenommen und erhielt den Goldenen Ehrenring der Stadt Tulln. Prof. Rudolf Krska hat insgesamt 15 wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten und ist (Mit-) Autor von rund 500 SCI-Publikationen, die mehr als 22.000 mal zitiert wurden (h-Index: 79, Scopus).

 


Univ-Prof. Dr. Hermann Bürstmayr

Gentechnik - warum nicht?
Warum wir Genetik brauchen, um unsere Ernährung zu sichern.

Donnerstag, 14. November 2024, 19 Uhr   
Rathaus Tulln, Minoritensaal   

Pflanzenzüchtung ist die Kunst, die genetische Ausstattung unserer Nutzpflanzen so anzupassen, dass diese unseren menschlichen Anforderungen besser entspricht. Die erste züchterische Tätigkeit in unserer Kulturgeschichte war der Übergang von einer Jäger- und Sammlerkultur zum Bauerntum, erstmals vor etwa 10000 Jahren. Aus Wildpflanzen wurden Nutzpflanzen.
Das Ziel der Pflanzenzüchtung ist es, beständig und nachhaltig neue Sorten zu entwickeln, die widerstandsfähig gegen verändernde Umweltbedingungen und somit Stress sind. Pflanzenzüchtung ist nie ‚fertig‘, sondern ein Prozess der fortlaufenden wissenschaftlichen Weiterentwicklung und Anpassung. Die natürliche genetische Vielfalt ist das Fundament der praktischen Züchtung.
Sie erfahren  in diesem Vortrag, wie traditionelle Verfahren der Kreuzung und Selektion sowie moderne Methoden der Genetik und Biotechnologie dazu beitragen, unsere Ernährung zu sichern. Und: Bringen Sie Ihre Fragen mit, um im Rahmen der Vorlesung das spannende Feld der Genetik und Züchtung mit Expert:innen zu diskutieren.

Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Hermann Bürstmayr hat an der Universität für Bodenkultur Landwirtschaft studiert, im Fach Pflanzenzüchtung promoviert und ist seit 2009 Professor am BOKU Campus in Tulln. Seine Forschungsthemen umfassen die Aufklärung und Nutzung genetischer Diversität in Kulturpflanzen, insbesondere zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit unserer Nutzpflanzen. Er leitet an der BOKU das internationale Masterstudium für Pflanzenzüchtung emPLANT+ und ist Präsident der Gregor Mendel Gesellschaft Wien

 

Mehr Infos zum Thema:

 


Univ.-Prof. Dr. Falk Liebner

Weihnachts-Chemie-Show
Sondertermin für Familien und Kinder

Unterhaltsame und lehrreiche Experimentalvorlesung für alle Generationen. 

Donnerstag, 5. Dezember 2024, 17 Uhr   
Universitäts- und Forschungszentrum Tulln   

Keine Anmeldung erforderlich

 


Univ.-Prof. Dr. Martin Wagner

Keime in Lebensmitteln: The good and the ugly
Auf Spurensuche nach den guten und bösen Mikroben in unseren Lebensmitteln.

Donnerstag, 16. Jänner 2025, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal  


Sie kennen Salmonellen, aber kennen Sie auch Campylobacter, Listerien oder verotoxin-bildende Escherichia coli? Hepatitis- oder Noroviren? Wissen Sie, wie diese Keime übertragen werden? Wieso wäre das Wissen aber wichtig? Diese Fragen werde ich mit Ihnen klären.
In 95% aller lebensmittelbürtigen Gesundheitsstörungen des Menschen sind Bakterien, Viren oder Parasiten die Auslöser. Vor allem der Eintrag von Keimen über tierische Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle, was auch erklärt, wieso VeterinärmedizinerInnen zur Lebensmittelhygiene beitragen.
Lebensmitteltechnologie ist der Bruder der Lebensmittelhygiene. Verfahren wie die Erhitzung oder Konservierung bezwecken, Lebensmittel sicher zu machen, und Verderb zu verhindern. Seit Jahrtausenden haben Menschen Technologien entwickelt, und viele wie das Trocknen, das Salzen, das Erhitzen, unterscheiden sich im Grundprinzip nicht von Methoden alter Zivilisationen. Es ist aber nicht nur der Hersteller, der die Sicherheit zu gewährleisten versucht, sondern auch jeder Konsument entscheidet im Umgang mit Lebensmittel darüber, ob eine Infektionsrisiko steigt. Deshalb werde ich mit Ihnen auch wichtige Küchenhygieneregeln besprechen, um den Genuss von Lebensmittel so unbedenklich als möglich zu gestalten.

Zur Person
Studium der Veterinärmedizin in Wien, Habilitation 2000 über das Thema Listeria monozytogenes. Diplomate des European College for Veterinary Public Health (seit 2004), Berufung auf den Lehrstuhl für Molekulare Lebensmittelmikrobiologie an der Vetmeduni Vienna (2008); Wissenschaftlicher Leiter des  K1 Kompetenzcenters FFoQSI (Feed and Food Quality, Safety and Innovation) Austria (seit 2017-, www.ffoqsi.at), 2022 -2023 Leiter des Departments für Nutztiere und Öffentliches Veterinärgesundheitswesen an der Vetmeduni Wien, seit 2024 Leiter des Zentrums für Lebensmittelsystemforschung und Öffentliches Veterinärwesen.260 SCI-Publikationen, 15 Buchbeiträge; Acht Patente. Mehrfache universitätsinterne und nationale Auszeichnungen; Nominiert zum Österreichischen Wissenschaftler des Jahres (2016), Forschungspreis des Landes NÖ 2019.

 


 

Wissenschaftlicher Vorsitz der Tullner Vorlesungen: Dr. Eva-Maria Binder und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska

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