Tullner Vorlesungen

Der Campus Tulln Technopol vereint Ausbildung, Forschung und Wirtschaft auf höchstem Niveau. Nun bringen die Forscherinnen und Forscher ihr Wissen auch direkt ins Stadtzentrum: Im Rahmen der „Tullner Vorlesungen“ finden Vorträge und Diskussionen im Tullner Rathaus statt – bei freiem Eintritt und gespickt mit spannenden Fakten für den Alltag. Der Schwerpunkt im Wintersemester 2024/25 liegt auf dem Themenbereich Ernährung.

„Der Campus Tulln ist ein Forschungsstandort auf Weltklasse-Niveau – vieles davon bleibt jedoch für die breite Öffentlichkeit im Verborgenen. Es freut mich, dass wir einen Teil dieses Wissens nun mit den Tullner Vorlesungen für unsere Bevölkerung breit zugänglich machen können“, freut sich Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk über das neue Format.

Erleben Sie Wissen für alle! Der Campus Tulln Technopol bringt Wissen(schaft) in die Stadt – freuen Sie sich auf viele „Aha!“-Effekte zum Themenschwerpunkt Ernährung für das tägliche Leben.

 

Tullner Vorlesungen
Kommende Termine des Wintersemesters 2024/25
 

Univ.-Prof. Dr. Martin Wagner

Keime in Lebensmitteln: The good and the ugly
Auf Spurensuche nach den guten und bösen Mikroben in unseren Lebensmitteln.

Donnerstag, 16. Jänner 2025, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal  

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Sie kennen Salmonellen, aber kennen Sie auch Campylobacter, Listerien oder verotoxin-bildende Escherichia coli? Hepatitis- oder Noroviren? Wissen Sie, wie diese Keime übertragen werden? Wieso wäre das Wissen aber wichtig? Diese Fragen werde ich mit Ihnen klären.
In 95% aller lebensmittelbürtigen Gesundheitsstörungen des Menschen sind Bakterien, Viren oder Parasiten die Auslöser. Vor allem der Eintrag von Keimen über tierische Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle, was auch erklärt, wieso VeterinärmedizinerInnen zur Lebensmittelhygiene beitragen.
Lebensmitteltechnologie ist der Bruder der Lebensmittelhygiene. Verfahren wie die Erhitzung oder Konservierung bezwecken, Lebensmittel sicher zu machen, und Verderb zu verhindern. Seit Jahrtausenden haben Menschen Technologien entwickelt, und viele wie das Trocknen, das Salzen, das Erhitzen, unterscheiden sich im Grundprinzip nicht von Methoden alter Zivilisationen. Es ist aber nicht nur der Hersteller, der die Sicherheit zu gewährleisten versucht, sondern auch jeder Konsument entscheidet im Umgang mit Lebensmittel darüber, ob eine Infektionsrisiko steigt. Deshalb werde ich mit Ihnen auch wichtige Küchenhygieneregeln besprechen, um den Genuss von Lebensmittel so unbedenklich als möglich zu gestalten.

Zur Person
Studium der Veterinärmedizin in Wien, Habilitation 2000 über das Thema Listeria monozytogenes. Diplomate des European College for Veterinary Public Health (seit 2004), Berufung auf den Lehrstuhl für Molekulare Lebensmittelmikrobiologie an der Vetmeduni Vienna (2008); Wissenschaftlicher Leiter des  K1 Kompetenzcenters FFoQSI (Feed and Food Quality, Safety and Innovation) Austria (seit 2017-, www.ffoqsi.at), 2022 -2023 Leiter des Departments für Nutztiere und Öffentliches Veterinärgesundheitswesen an der Vetmeduni Wien, seit 2024 Leiter des Zentrums für Lebensmittelsystemforschung und Öffentliches Veterinärwesen.260 SCI-Publikationen, 15 Buchbeiträge; Acht Patente. Mehrfache universitätsinterne und nationale Auszeichnungen; Nominiert zum Österreichischen Wissenschaftler des Jahres (2016), Forschungspreis des Landes NÖ 2019.

 


 

VergangeneTermine des Wintersemesters 2024/25
 

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska

Essen ohne Gift (?) - Wie (un)gesund unser Essen wirklich ist.

Donnerstag, 3. Oktober 2024, 19 Uhr
Rathaus Tulln, Minoritensaal   

 

Essen ohne Gift? - Wie (un)gesund unser Essen wirklich ist – diesem Thema geht der Chemiker und wohnhafte Tullner Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska in seinem gleichnamigen Buch nach und es wird auch im Zentrum seiner Tullner Vorlesung stehen. Behandelt werden Fragen rund um Gesundheitsrisiken und -nutzen von Lebensmitteln und welchen chronischen Gesundheitsrisiken wir durch unser Essen ausgesetzt sind. Selbstverständlich beschäftigt sich sein Vortrag auch mit chemischen Lebensmittelkontaminationen und Schimmelpilzgiften, quasi dem Steckenpferd von Prof. Krska, das ihn weltweit zu einem der meist-zitierten Forscher gemacht hat. Abgerundet wird diese erste Tullner Vorlesung mit einem experimentellen Teil zur Messung von Schadstoffen in unserem Essen – live im Minoritensaal. Am Ende seines Vortrags wird Prof. Krska ein von internationalen Expert:innen durchgeführtes Risiko-Ranking der Schadstoffe unserem Essen präsentieren und die Schlussfolgerungen aus den einschlägigen Studien der BOKU University für durchschnittliche Konsument:innen zusammenzufassen und interpretieren.

Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska ist sowohl Professor an der BOKU University als auch an der Queen's University in Belfast, UK. Am BOKU-Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) leitet er das Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics. Als ehemaliger Chef von Health Canada's Lebensmittelforschung in Ottawa in Kanada (2010/11) ist er seit 2017 zudem Area-Leiter am Österreichischen Kompetenzzentrum für Lebens- und Futtermittelsicherheit FFoQSI am Technopol Tulln. Auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit (Nr. 10) und insbesondere im Bereich der Mykotoxinforschung (Nr. 1) gehört Krska weltweit zu den meist zitierten Forscher:innen. 2023 wurde er als Ehrenmitglied der Royal Irish Academy aufgenommen und erhielt den Goldenen Ehrenring der Stadt Tulln. Prof. Rudolf Krska hat insgesamt 15 wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten und ist (Mit-) Autor von rund 500 SCI-Publikationen, die mehr als 22.000 mal zitiert wurden (h-Index: 79, Scopus).

 


Univ-Prof. Dr. Hermann Bürstmayr

Gentechnik - warum nicht?
Warum wir Genetik brauchen, um unsere Ernährung zu sichern.

Donnerstag, 14. November 2024, 19 Uhr   
Rathaus Tulln, Minoritensaal   

Pflanzenzüchtung ist die Kunst, die genetische Ausstattung unserer Nutzpflanzen so anzupassen, dass diese unseren menschlichen Anforderungen besser entspricht. Die erste züchterische Tätigkeit in unserer Kulturgeschichte war der Übergang von einer Jäger- und Sammlerkultur zum Bauerntum, erstmals vor etwa 10000 Jahren. Aus Wildpflanzen wurden Nutzpflanzen.
Das Ziel der Pflanzenzüchtung ist es, beständig und nachhaltig neue Sorten zu entwickeln, die widerstandsfähig gegen verändernde Umweltbedingungen und somit Stress sind. Pflanzenzüchtung ist nie ‚fertig‘, sondern ein Prozess der fortlaufenden wissenschaftlichen Weiterentwicklung und Anpassung. Die natürliche genetische Vielfalt ist das Fundament der praktischen Züchtung.
Sie erfahren  in diesem Vortrag, wie traditionelle Verfahren der Kreuzung und Selektion sowie moderne Methoden der Genetik und Biotechnologie dazu beitragen, unsere Ernährung zu sichern. Und: Bringen Sie Ihre Fragen mit, um im Rahmen der Vorlesung das spannende Feld der Genetik und Züchtung mit Expert:innen zu diskutieren.

Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Hermann Bürstmayr hat an der Universität für Bodenkultur Landwirtschaft studiert, im Fach Pflanzenzüchtung promoviert und ist seit 2009 Professor am BOKU Campus in Tulln. Seine Forschungsthemen umfassen die Aufklärung und Nutzung genetischer Diversität in Kulturpflanzen, insbesondere zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit unserer Nutzpflanzen. Er leitet an der BOKU das internationale Masterstudium für Pflanzenzüchtung emPLANT+ und ist Präsident der Gregor Mendel Gesellschaft Wien

 

Mehr Infos zum Thema:

 


Univ.-Prof. Dr. Falk Liebner

Weihnachts-Chemie-Show
Sondertermin für Familien und Kinder

Unterhaltsame und lehrreiche Experimentalvorlesung für alle Generationen. 

Donnerstag, 5. Dezember 2024, 17 Uhr   
Universitäts- und Forschungszentrum Tulln   

Keine Anmeldung erforderlich

 


Wissenschaftlicher Vorsitz der Tullner Vorlesungen: Dr. Eva-Maria Binder und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska

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