Die Stadtpfarrkirche St. Stephan
Pfarrkirche St. Stephan
Die rd. 1000 Jahre alte Kirche stammt aus der Zeit der frühen Pfarrgründungen unter den Babenbergern. Der Stiftungsbrief Kaiser Heinrichs II. stammt aus 1014. 2014 feierte St. Stephan sein 1000-jähriges Jubiläum und ließ für diesen Anlass neue Glocken in der Gießerei Rudolf Perner in Passau gießen. Zu den vier bestehenden Glocken, von denen die Pummerin und zwei weitere im Jahr 1752 und das kleinere Zügenglöckchen, auch Totenglocke/Sterbeglocke genannt, im Jahr 1931 entstanden waren, kamen 2013 drei weitere hinzu.
Vielfalt der Baustile
Die Kirche vereint mehrere Baustile in sich: Ein Ottonisch-romanischer Kern steht einem gotischen Chor und barocken Türmen und barocker Innenausstattung gegenüber. Geschichtsträchtig ist das romanische Westportal, das so genannte Aposteltor. Unbedingt sehenswert sind außerdem der Marmoraltar und das prächtige Chorgestühl.
Besonderer Hinweis: Gleich hinter der Stadtpfarrkirche liegt der Tullner Karner, der früher als Beinhaus und Kapelle diente.
Amüsantes zum Aposteltor
Um 1200 wurden im romanischen Bogen zwei Figurenpfeiler eingesetzt. Sie zeigen zwölf Büsten, die in halbrunden Nischen stehen. Diese erinnern an römische Grabsteine. Die Halbfiguren stellen zwölf Passauer Bischöfe dar. Man nimmt an, dass der damalige Bischof von Passau, Wolfger von Erla, um 1200 diese beiden Pfeiler aufstellen ließ, um sein Eigentumsrecht an der Kirche, dass die Passauer Bischöfe seit 1014 besaßen, auch bildlich zu beweisen. Die Büsten zeigen nämlich alle Passauer Bischöfe von Berengar 1014 bis Wolfger um 1200. Es sind nur zufällig zwölf. Diese Zahl hat später zur Annahme geführt, hier seien die zwölf Apostel dargestellt. Die Tullner nannten und nennen es bis heute das Aposteltor.
2 Türme, 2 Besitzer
Von weit her sichtbares Zeichen der Kirche sind ihre beiden Türme, die eine interessante Geschichte in sich bergen. Der Südturm gehört der Pfarre, der Nordturm ist jedoch im Besitz der Stadtgemeinde: Der städtische Türmer hatte in früheren Zeiten hier seinen Ausguck und seine Wohnung. Er hatte die Aufgabe, die BürgerInnen mittels Glockengeläut zu warnen, wenn im Stadtgebiet ein Feuer ausgebrochen war.
Die beiden mächtigen Türme der Tullner Stadtpfarrkirche, 49 Meter hoch, prägen weithin das Stadtbild. Sie waren von Anfang an Teil des Westwerkes. Ursprünglich waren sie um einige Meter niedriger als heute und trugen wahrscheinlich Pyramidendächer. Nach dem Brand 1491 setzte man spitze Turmhelme auf, nach einem weiteren Großbrand von 1752 wurden die Turmkörper erhöht und die brocken Helme aufgesetzt. Damals wurde auch die Feuerwache, der Schwibbogen, besagter Ausguck für den Turmwächter, zwischen den beiden Türmen errichtet.
Besichtigung der Stadtpfarrkirche St. Stephan
Mo-Fr: | 8-19 Uhr |
Sa: | 8-20 Uhr |
So: | 8-18 Uhr |
Wiener Straße 20
3430 Tulln/Donau
Tel.: +43(0)2272/623380
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