Der Tullner Römerturm
Stumme Zeugen der Vergangenheit
Der "Römerturm" (früher auch "Salzturm" genannt) ist der hufeisenförmig vorspringende Flankenturm des Tullner Römerlagers Comagena zur Sicherung der westlichen Lagermauer, der aus der Zeit um 300 n.Chr. stammt. Er gehört daher zu einer späten Ausbaustufe des Lagers in Steinbauweise. Der Turm diente im Mittelalter zur Sicherung des Landplatzes an der Donau.
Später wurde er das Zeughaus der Stadt und als Salzlager (daher die volkstümliche Bezeichnung "Salzturm") verwendet. 1929 bis 1967 war er Gottesdienstraum für die evangelische Pfarrgemeinde und heute ist er Vereinslokal der Studentenverbindung "Comagena".
Original bis unters Dach
Der Turm wurde 1984 renoviert. Dabei stellte sich heraus, dass die römischen Mauern bis zum Dachansatz original erhalten sind. Damit zählt er zu den wenigen voll erhaltenen antiken Gebäuden nördlich der Alpen und ist eines der ältesten Gebäude Österreichs. Die Besichtigung des Turmes ist nur von außen möglich.
Porta Principalis Dextra
Reist man 2.000 Jahre in die Vergangenenheit, betritt man hier das Reiterlager Comagena: Durch die Porta Prinzipalis Dextra. Die Überreste des östlichen Lager-Doppeltores sind stumme, täglich zu besichtigende Zeuge des römischen Reiches in Tulln. Die Anlage wurde von zwei Toren und zwei Türmen geschützt. Erhalten sind neben dem Fundament auch ein Keilstein des Bogens und der mittlere Auflagestein für beide Bögen.
Das Baumaterial ist Wienerwald-Sandstein. Die vorher geglätteten Steine wurden mit römischem Mörtel (Sand, Wasser, Kalk) aufgemautert und verputzt.
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